Ist Ryanair eine gute Fluggesellschaft? - Flug Review
- FlugHotelDeals-Team

- 7. Juli
- 12 Min. Lesezeit
Ryanair ist eine irische Ultra-Low-Cost-Airline und gehört zu den bekanntesten Billigfluggesellschaften in Europa. Gegründet in den 1980ern, hat sich Ryanair auf kostengünstige Kurzstreckenflüge spezialisiert. Die Airline betreibt eine große Flotte (hauptsächlich Boeing 737) und fliegt über 200 Ziele in Europa und Umgebung an. Ihr Konzept: möglichst niedrige Preise anbieten und dafür auf viele Extras verzichten. Die Zielgruppe sind preisbewusste Reisende – vom Backpacker und Studenten bis zum Wochenendtrip-Besucher – also alle, die günstig von A nach B kommen wollen und bereit sind, beim Komfort Abstriche zu machen.
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Ryanair nutzt vor allem Boeing 737-800 Flugzeuge mit knapp 190 Sitzplätzen in einer Klasse. Die Flugzeuge sind in der Regel neueren Baujahres und in der typischen blau-gelben Ryanair-Lackierung gehalten. Die irische Airline hat den europäischen Flugmarkt revolutioniert, indem sie Tickets oft schon für wenige Euro verkauft – kein Schnickschnack, dafür unschlagbare Preise. Doch wie schlägt sich Ryanair in den einzelnen Kategorien Komfort, Service und Zuverlässigkeit? Im Folgenden teile ich meine Erfahrungen und Eindrücke in einem detaillierten Review.
Komfort und Sitzabstand

Beim Komfort an Bord muss man bei Ryanair ehrlich gesagt Abstriche machen. Der Sitzabstand (Beinfreiheit) beträgt ca. 73 cm, was etwa 29 Zoll entspricht – das ist am unteren Ende dessen, was in der Flugbranche üblich ist. Für große Personen kann das auf längeren Strecken etwas eng werden. Ich selbst bin etwa 1,80 m groß und finde die Beinfreiheit okay für Flugdauern bis ~2 Stunden; bei noch längeren Flügen würde es aber unbequem. Die Sitze sind schmal (etwa 43 cm Breite zwischen den Armlehnen) und lassen sich nicht verstellen – Ryanair hat aus Gewichts- und Wartungsgründen alle Sitzlehnen fixi ert. Das bedeutet: keine verstellbare Rückenlehne und oft auch keine verstellbaren Kopfstützen. Positiv gesehen dringt so aber wenigstens niemand von hinten in deine „Wohlfühlzone“ ein, da niemand den Sitz nach hinten neigen kann.
Auch sonst ist die Kabine auf reinen Nutzen ausgerichtet. Die neuen Slimline-Sitze haben eine dünne Polsterung – ausreichend für kürzere Flüge, aber eben kein angenehmer Sessel. Stauraum gibt es nur minimal: Über den Sitzen sind Gepäckfächer für Handgepäck und anstelle von umfangreichen Sitztaschen findet man oft nur eine Halterung für die Sicherheitskarte. Persönlich empfand ich die Kabine stets sauber und funktional, aber eben sehr zweckmäßig. Die Farbgebung – knalliges Gelb und Blau – sowie Werbung an den Sitzrücken oder Gepäckfächern tragen nicht unbedingt zu einer entspannten Atmosphäre bei. Allerdings: Für einen kurzen Flug von Punkt A nach B ist der Komfort insgesamt in Ordnung, solange man kein luxuriöses Ambiente erwartet.
Sitzplatzwahl

Bei Ryanair bekommt jeder Passagier beim Check-in automatisch einen Sitzplatz zugewiesen – kostenlos, aber zufällig. Wer mit Freunden oder Familie reist, den kann es ohne Sitzplatzreservierung treffen, dass man über das Flugzeug verteilt sitzt. Sitzplatzwahl ist daher ein beliebtes Extra, das Ryanair gegen Gebühr anbietet. Hier stellt sich die Frage: Welche Sitze lohnen sich besonders?
Empfehlenswerte Sitzplätze: Besonders begehrt sind die Sitzreihe 1 (z. B. Platz 1A am Fenster) sowie die Notausgangsreihen (meist Reihe 16 und 17 bei der Boeing 737-800). In Reihe 1 hat man vorne keine Passagierreihe direkt vor sich, was etwas mehr Freiraum für die Beine bietet, und man gehört zu den Ersten, die aussteigen dürfen. Die Plätze an den Notausgängen bieten deutlich mehr Beinfreiheit, da hier aus Sicherheitsgründen mehr Raum gelassen wird. Für große Menschen sind diese Exit-Sitzreihen Gold wert – ich konnte dort meine Beine problemlos ausstrecken. Auch die ersten 5 Reihen („Priority Seats“) werden oft als angenehm empfunden, um schnell ein- und auszusteigen, wobei der Sitzabstand dort der gleiche ist wie im Rest der Kabine.

Kosten für Sitzreservierung: Die Preise für die Sitzplatzwahl variieren je nach Strecke und Sitzkategorie. Ein Standardsitz im hinteren Bereich kann z. B. ab ca. 4–6 € pro Strecke kosten. Möchte man einen Front Seat weit vorne oder einen Exit-Sitz mit extra Beinfreiheit, zahlt man oft mehr – hier können schnell 15–20 € oder sogar bis zu 30 € pro Flug fällig werden (je nach Nachfrage und Fluglänge). Wer keinen besonderen Wert auf einen bestimmten Platz legt, kann natürlich Geld sparen, indem er die automatische Zuteilung nutzt. Meine Erfahrung: Als Alleinreisender lasse ich mich oft zufällig platzieren und lande nicht selten trotzdem auf einem akzeptablen Platz, manchmal sogar mit freiem Mittelsitz (wenn der Flug nicht ausgebucht ist). Reisen wir jedoch zu zweit, investiere ich meist in die Sitzplatzreservierung, um sicher zusammen zu sitzen – gerade für ein paar Stunden Flugzeit lohnt sich das für den Frieden und Komfort an Bord.
Service an Bord

Der Service an Bord von Ryanair ist effizient und zweckmäßig, darf aber nicht mit dem Full-Service großer Airlines verwechselt werden. Die Crew (Flugbegleiter) habe ich in meinen Flügen meist als freundlich, jung und international erlebt. Man wird bei Ryanair nicht mit Champagner empfangen – die Flugbegleiter kümmern sich primär um die Sicherheitsdurchsagen, den Verkauf von Speisen/Getränken und sonstigen Verkaufsartikeln. Dennoch: Auf meinen Flügen war das Kabinenpersonal hilfsbereit und hatte auch mal ein Lächeln übrig, trotz des straffen Zeitplans.
Die Atmosphäre an Bord würde ich als geschäftig und unaufgeregt beschreiben. Viele Passagiere kennen das Procedere bei Ryanair: schnell einsteigen, Platz nehmen und abwarten. Nach dem Boarding gibt es die üblichen Sicherheitsanweisungen (oft zweisprachig, Englisch und die jeweilige Landessprache). Während des Flugs kann es häufiger Durchsagen geben – neben Flug-Infos auch Werbung für Duty-Free-Artikel, Snacks oder Rubbellose (Ryanair ist berühmt-berüchtigt dafür, an Bord sogar Lotto-Rubbellose zu verkaufen). Das kann manchmal ein wenig störend sein, vor allem wenn man gerade eingeschlafen ist und dann von einer lauten Lautsprecherdurchsage geweckt wird. Insgesamt ist die Atmosphäre aber locker – kein übertriebener Luxus, aber auch kein großer Stress. Viele Reisende nutzen die Zeit, um zu schlafen oder ein Buch zu lesen.
Der Ablauf des Fluges ist bei Ryanair durchgetaktet: Schnelles Boarding, zügige Startvorbereitung, oft eine flotte Flugroute und rasche Landung mit kurzer Ausstiegszeit. Ryanair kalkuliert relativ kurze Bodenzeiten ein (etwa 25 Minuten zwischen Landung und erneutem Start), daher wirkt alles sehr effizient. Das Boarding selbst erfolgt je nach Flughafen mit Fluggastbrücken oder oft auch über das Vorfeld mit Treppen vorne und hinten am Flugzeug. Besonders praktisch: Ryanair nutzt häufig das gleichzeitige Einsteigen vorne und hinten, sodass 180+ Passagiere in kürzester Zeit ihren Sitz finden. Wer Priority Boarding gebucht hat (oder einen teureren Sitz weit vorne/hinten), darf zuerst einsteigen. Alle anderen reihen sich in der Regel in die Schlange ein. Hier habe ich verschiedene Erfahrungen gemacht – an manchen Flughäfen war das Boarding selbst ohne Priority sehr geordnet und schnell; an anderen gab es Schlangen, weil natürlich jeder möglichst früh an Bord sein will, um sicher Platz fürs Handgepäck zu bekommen. Hat man keinen Priority-Tarif, darf man ohnehin nur eine kleine Tasche an Bord mitnehmen (dazu mehr im Gebühren-Teil), sodass das Gedränge um die Gepäckfächer etwas nachgelassen hat.
Unterhaltung und Extras sucht man an Bord vergeblich: Es gibt keine Bildschirme, kein WLAN, keine kostenlosen Magazine (außer der Bordverkaufskatalog). Aber für einen Kurzstreckenflug von oft nur 1–3 Stunden ist das für die meisten verkraftbar. Tipp: Bring dir dein eigenes Buch, Musik oder eine heruntergeladene Netflix-Serie auf dem Handy mit – so vergeht die Zeit auch ohne Bordentertainment.
Essen und Getränke

Bei Essen und Getränken verfolgt Ryanair konsequent das Low-Cost-Prinzip: Es gibt nichts gratis, stattdessen ein Bordmenü, aus dem man kostenpflichtig bestellen kann. Kurz nach dem Start – sobald es die Flughöhe erlaubt – beginnen die Flugbegleiter mit dem Bordverkauf. Die Auswahl ist durchaus umfangreich für einen Billigflieger: von Snacks (Sandwiches, Panini, Muffins, Pringles) über Getränke (Wasser, Softdrinks, Kaffee/Tee, Bier, Wein, Spirituosen) bis hin zu süßen Riegeln und Knabbereien. Sogar heiße Snacks wie Toasties oder Instant-Nudelsuppen werden auf manchen Flügen angeboten. Erwartet aber keine Gourmet-Küche: Die Qualität der Speisen ist in Ordnung, aber es handelt sich um vorgepackte Industrieprodukte, die simpel aufzubereiten sind.
Preise an Bord: Typischerweise zahlt man für einen kleinen Snack oder Drink mehr als am Boden. Beispiel: Eine Flasche Wasser (500 ml) kostet etwa 3 €, ein Softdrink ähnlich. Ein Sandwich liegt oft bei 5–6 €, ein heißer Kaffee um 3 €, Bier oder Wein können um die 5–7 € kosten. Oft gibt es Bundles/Angebote, z. B. Kaffee + Muffin zu etwas reduziertem Kombipreis. Die Preise sind vergleichbar mit denen anderer Airlines im Billig- und Chartersegment. Wichtig zu wissen: Barzahlung wird häufig noch akzeptiert, aber auf vielen Flügen bevorzugt Ryanair mittlerweile kontaktloses Bezahlen (Karte oder Smartphone), was das Ganze beschleunigt.
Was kann man erwarten? Geschmacklich sind die Snacks und Getränke in Ordnung – mein Sandwich war frisch genug und der Kaffee heiß. Allerdings sollte man nicht mit hohen Erwartungen einsteigen: Es ist mehr Snacks zur Überbrückung des Hungers als kulinarische Highlights. Für Genießer oder längere Flüge empfiehlt es sich, vorher im Flughafen zu essen. Tipp: Man darf eigene Snacks mit an Bord bringen. Ich nehme mir oft Snacks oder ein Stück Obst im Handgepäck mit. Nur bei Getränken ist Vorsicht geboten: Flüssigkeiten über 100 ml kommen ja nicht durch die Sicherheitskontrolle, aber du kannst dir z. B. eine leere Flasche mitnehmen und hinter der Kontrolle mit Wasser füllen – so hast du gratis Wasser an Bord und musst kein teures kaufen.
Zusätzlich zum Speiseverkauf kommt meist später im Flug noch eine Runde Duty-Free-Verkauf (Parfüm, Kosmetik, Zigaretten, etc.) und die bereits erwähnten Rubbellose. Das gehört zum Geschäftsmodell, finanziert teilweise die günstigen Ticketpreise mit – man sollte sich also darauf einstellen, dass mehrmals etwas angepriesen wird. Wenn man nichts kaufen will, kann man die Zeit trotzdem entspannt verbringen; ein einfaches „Nein, danke“ bei der Frage, ob man etwas möchte, reicht völlig.
Extras & Gebühren

Ryanair ist bekannt dafür, einen niedrigen Basispreis zu haben und für nahezu jedes Extra eine Gebühr zu verlangen. Das mag im ersten Moment nervig erscheinen, aber wenn man die Regeln kennt, kann man viele Gebühren vermeiden. Hier ein Überblick über wichtige Extras & Gebühren sowie ein paar Handgepäck-Tricks:
Gepäck: Im Ticketpreis ist standardmäßig nur ein kleines Handgepäckstück (Personal Item) inklusive. Dieses muss unter den Vordersitz passen (max. Maße ca. 40 × 20 × 25 cm). Das reicht für einen kleinen Rucksack oder eine Handtasche. Größeres Handgepäck (wie ein Trolley 55 × 40 × 20 cm) ist nur mit Priority erlaubt oder wenn man es extra als 10-kg-Handgepäck dazubucht (welches dann meist beim Boarding in den Frachtraum gegeben wird). Aufgabegepäck (Koffer zum Einchecken) kostet extra – typischerweise je nach Gewicht (z. B. 20 kg) und Strecke etwa 20–35 € pro Strecke, wenn man es vorab online bucht. Wer erst am Flughafen entscheidet, Gepäck aufzugeben, zahlt deutlich mehr. Tipp: Buche Gepäck immer im Voraus online, das ist deutlich günstiger als spontan am Schalter.
Priority Boarding & 2 Handgepäckstücke: Gegen Aufpreis kann man Priority buchen (oft ca. 6–12 €), was das Priority-Boarding ermöglicht und die Mitnahme eines zweiten, größeren Handgepäckstücks (Trolley) in die Kabine. Für Vielflieger mit viel Gepäck in der Kabine lohnt sich das, da man so beide Taschen mit an Bord nehmen darf und außerdem als einer der Ersten ins Flugzeug einsteigen kann.
Sitzplatzreservierung: Wie oben beschrieben, kostet die Auswahl eines bestimmten Sitzplatzes extra (je nach Sitztyp und Lage im Flugzeug meist zwischen 4 € und 20+ € pro Person/Flug). Wer darauf verzichtet, kann Gebühren sparen, sollte aber damit rechnen, gegebenenfalls getrennt von Mitreisenden zu sitzen.
Check-in und Bordkarte: Ryanair verlangt, dass man online eincheckt und die Bordkarte mitbringt (entweder ausgedruckt oder in der Ryanair-App). Wer vergisst einzuchecken und dies erst am Flughafenschalter machen muss, zahlt eine saftige Gebühr (um die 55 € pro Person, Stand meiner letzten Info). Ebenso kostet es extra, wenn man die Bordkarte am Flughafen ausdrucken lässt. Daher unbedingt: Vor dem Flug rechtzeitig online einchecken (möglich ab 48 oder 24 Stunden vor Abflug, je nach Tarif) und das Boarding-Pass-PDF aufs Handy laden oder ausdrucken.
Umbuchungen und Änderungen: Änderungen wie Namensänderung auf dem Ticket oder Umbuchung auf einen anderen Flug sind bei Ryanair teuer. Eine Namensänderung kann über 100 € kosten, eine Flugumbuchung je nach Tarif und Zeit bis Abflug ebenfalls hohe Gebühren + die eventuelle Tarifdifferenz. Hier merkt man: Bei Fehlern oder Planänderungen wird’s kostspielig. Am besten bucht man also sorgfältig mit richtigem Namen und ist sich sicher über die Reisezeit.
Handgepäck-Tricks: Viele erfahrene Ryanair-Reisende haben Tricks, um Gepäckgebühren zu vermeiden. Zum Beispiel ziehe ich auf Ryanair-Flügen immer meine dickste Jacke oder mehrere Lagen Kleidung an – das spart Platz im Rucksack. In die Jackentaschen kann man zudem Kleinigkeiten stecken (Ladegerät, Buch, Kamera), die nicht mehr in den Rucksack passen. Ein anderer Trick: Manche nehmen eine zusätzliche flache Tasche oder einen Duty-Free-Shop-Beutel mit. Offiziell darf man nur ein Personal Item haben, aber Einkaufstüten vom Flughafen werden meist toleriert – einige nutzen das, um noch Sachen mitzunehmen. Hier ist jedoch Vorsicht geboten: Es gab Fälle, wo strenger kontrolliert wurde. Grundregel: Halte dich möglichst an die Vorgaben (Maße und Gewicht). Wenn dein Handgepäckstück minimal über den Maßen ist, kann das Personal am Gate es testen lassen und gegebenenfalls musst du es doch noch kostenpflichtig einchecken. Ich habe schon Passagiere gesehen, die ihre Koffer am Gate nachzahlen mussten – und das kann dann um die 50 € kosten. Also lieber smart packen: Kompakt, leicht und clever verteilt.
Zusammengefasst: Wer die Spielregeln kennt (online einchecken, Maße/Gewicht beachten, Extras vorher buchen), der kann mit Ryanair unglaublich günstig fliegen und zahlt wirklich nur das, was er auch nutzen möchte. Die Gebühren sind Ryanairs Weg, den Ticketpreis niedrig zu halten – man zahlt dann eben individuell für Komfort oder Zusatzleistungen.
Sicherheit und Pünktlichkeit

Ein wichtiger Aspekt bei jeder Airline ist die Sicherheit. Hier kann ich beruhigen: Trotz aller Sparmaßnahmen macht Ryanair keine Abstriche bei der Sicherheit. Die Airline hält sich an strenge europäische Sicherheitsstandards und wartet ihre Flugzeuge regelmäßig. Ryanair verfügt über eine sehr gute Sicherheitsbilanz – seit Gründung gab es keine tödlichen Unfälle mit Passagiermaschinen von Ryanair. Als Passagier fühlt man sich an Bord sicher; die Sicherheitsdurchsagen und -kontrollen werden ernst genommen und entsprechen dem üblichen Standard. Die Pilotinnen und Piloten wirken professionell und gut ausgebildet. Einige haben möglicherweise gehört, dass Ryanair beim Personal spart oder Piloten unter Druck setzt – doch in der Kabine merkt man davon nichts. Im Gegenteil, meine Landungen mit Ryanair waren bislang immer einwandfrei und sanft.
Pünktlichkeit ist beinahe schon ein Markenzeichen von Ryanair. Die Airline wirbt selbst damit, eine der pünktlichsten Airlines Europas zu sein. In der Tat habe ich persönlich die Erfahrung gemacht, dass Ryanair-Flüge meist pünktlich ankommen. Von meinen Flügen mit Ryanair war geschätzt 90% pünktlich oder sogar vor der geplanten Ankunftszeit am Gate. Natürlich gibt es auch bei Ryanair gelegentlich Verspätungen – oft wetterbedingt oder weil der Flughafen voll ist. In einem Fall hatten wir etwa 30 Minuten Delay, weil der Flieger zu spät vom vorherigen Ziel ankam. Aber das ist im Rahmen und vergleichbar mit anderen Airlines. Wichtig zu wissen: Ryanair bietet keine Umsteigeverbindungen mit Gepäckdurchchecken an – falls man selbst separate Flüge kombiniert, trägt man das Risiko einer Verspätung. Daher plane ich bei selbst gebastelten Verbindungen immer genug Puffer ein.
Zuverlässigkeit: Auch was Flugausfälle angeht, habe ich Ryanair als zuverlässig erlebt. In Europa kann es durch Streiks (z. B. der Flugsicherung oder an Flughäfen) vereinzelt zu Annullierungen kommen, da ist Ryanair keine Ausnahme. Die Kommunikation in solchen Fällen ist aber recht zügig per E-Mail/App und man wird auf alternative Verbindungen umgebucht oder erhält eine Erstattung gemäß EU-Fluggastrechten. Während der Pandemie oder bei personellen Engpässen gab es Medienberichte über Flugstreichungen, aber das waren Sonderfälle. Insgesamt kann man sich darauf verlassen, dass Ryanair einen sicher ans Ziel bringt – nur ohne viel Schnickschnack drumherum.
Abflugorte in Deutschland, Österreich und der Schweiz

Ryanair operiert von sehr vielen Flughäfen – oft nutzt die Airline auch kleinere, alternative Airports etwas abseits der Metropolen, um Kosten zu sparen. Im deutschsprachigen Raum gibt es etliche Abflugmöglichkeiten. Hier eine Liste gängiger Flughäfen in Deutschland, Österreich und der Schweiz, von denen Ryanair derzeit (Stand 2025) aus fliegt:
Deutschland: Berlin-Brandenburg (BER), Bremen (BRE), Köln/Bonn (CGN), Frankfurt-Hahn (HHN), Hamburg (HAM), Karlsruhe/Baden-Baden (FKB), Memmingen (FMM, nahe München), Nürnberg (NUE) und Düsseldorf-Weeze (NRN). (Hinweis: Ryanair nutzt oft kleinere Airports – z. B. Frankfurt-Hahn statt Frankfurt Main, oder Memmingen statt München.)
Österreich: Wien-Schwechat (VIE) und Salzburg (SZG) als Hauptstandorte. Zudem werden zeitweise Flüge ab Linz (LNZ) und Klagenfurt (KLU) angeboten.
Schweiz: Basel (BSL – EuroAirport Basel-Mulhouse-Freiburg). (In Zürich oder Genf ist Ryanair nicht präsent; Basels EuroAirport liegt an der französisch-schweizerischen Grenze und wird von vielen Schweizer Ryanair-Kunden genutzt.)
Gerade in Deutschland hat Ryanair in den letzten Jahren sein Angebot ausgeweitet, teils auch von größeren Airports (Berlin BER oder Hamburg). Trotzdem findet man die besten Deals oft ab den kleineren Flughäfen wie Hahn oder Weeze, wo die Konkurrenz der großen Airlines geringer ist. Bevor man bucht, lohnt ein Blick, welcher Abflugort für einen in Frage kommt – manchmal ist der nächste Ryanair-Flughafen etwas weiter weg, aber die Ersparnis beim Ticket macht die Anreise wett.
Fazit: Ist Ryanair nun eine gute Fluggesellschaft?

Ist Ryanair nun eine gute Fluggesellschaft? Die Antwort hängt davon ab, was man sucht. Ryanair bietet extrem günstige Preise, aber wenig Komfort. Wer einfach nur billig von A nach B kommen möchte und auf Luxus verzichten kann, für den ist Ryanair ideal. Die Flüge sind sicher und meist pünktlich, die Maschine bringt einen zuverlässig ans Ziel – in diesem Kernauftrag ist Ryanair sehr gut. Zudem kann man mit ein bisschen Planung viele der gefürchteten Gebühren umgehen und wirklich für ein Taschengeld durch Europa jetten.
Natürlich muss man bereit sein, gewisse Unannehmlichkeiten in Kauf zu nehmen: enger Sitzabstand, kein kostenloses Essen oder Getränke, strenge Gepäckregeln und ständige Werbung für Zusatzkäufe an Bord. Komfort und Service liegen unter dem Niveau von Netzwerk-Airlines oder Ferienfliegern – das sollte jedem bewusst sein. Für einen kurzen Urlaubstrip oder Städtetrip mit kleinem Budget nehme ich persönlich diese Abstriche gern in Kauf. Meine Erfahrungen mit Ryanair waren insgesamt positiv, solange ich mich an die Regeln gehalten habe und mich mental auf das „No-Frills“-Konzept eingestellt habe.
Unterm Strich kann man sagen: Ryanair ist eine gute Airline für preisbewusste Reisende. Wer seine Erwartungen anpasst, wird nicht enttäuscht – man kommt günstig, sicher und meistens pünktlich an sein Ziel. Für Komfortverwöhnte oder Leute, die das Fliegen an sich genießen wollen, ist Ryanair weniger geeignet. Aber dank Ryanair und Co. kann heute fast jeder für wenig Geld fliegen – und darin, vielen Menschen das Reisen zu ermöglichen, liegt definitiv eine Stärke dieser Airline. Im Zweifelsfall: Einfach mal selbst ausprobieren (mit Handgepäck und guter Vorbereitung), dann kann man am besten beurteilen, ob Ryanair für einen „gut genug“ ist. Für mich steht fest: Wenn der Preis stimmt, steige ich gern wieder in einen Ryanair-Flieger!




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