Ist Jetstar eine gute Airline? - Flug Review
- FlugHotelDeals-Team

- 7. Juli
- 5 Min. Lesezeit
Jetstar ist eine australische Billigfluggesellschaft und Teil der Qantas-Gruppe. Sie bietet vor allem im asiatisch-pazifischen Raum günstige Flugverbindungen an – von Australien und Neuseeland bis nach Südostasien und Hawaii. Doch wie gut ist Jetstar wirklich? In diesem Beitrag schauen wir uns Gepäckbestimmungen, Sitzkomfort, Service und weitere Erfahrungswerte genauer an.
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Sitzkomfort

Für eine Low-Cost-Airline bietet Jetstar einen guten Sitzkomfort. Die Maschinen (z. B. Airbus A320) sind mit Sitzen in Standardgröße (Sitzbreite ca. 45 cm) ausgestattet, deren Sitzabstand mit etwa 29 Zoll (74 cm) etwas großzügiger ist als bei manchen europäischen Billigfliegern. Entsprechend empfinden viele Passagiere die Beinfreiheit als angenehm – Jetstar-Sitze werden in Reviews als bequem gelobt. Die Sitze sind mit Leder bezogen und verfügen über einen ausklappbaren Tisch sowie eine verstellbare Rückenlehne (der Recline-Knopf befindet sich in der Armlehne). Die Neigung ist zwar nur begrenzt, erlaubt aber eine etwas entspanntere Position während des Fluges.
Auf Unterhaltungseinrichtungen muss man bei Jetstar verzichten: Es gibt weder Bildschirme in den Kopfstützen noch allgemeine Monitore in der Kabine. Auf der Strecke Singapur–Bangkok beispielsweise wird kein In-Flight-Entertainment angeboten – dies ist in der Kurzstrecke aber ähnlich wie bei anderen Low-Cost-Carriern üblich. Wer sich längere Zeit beschäftigen möchte, sollte also eigene Geräte mit vorab heruntergeladenen Inhalten mitbringen. Positiv fällt dagegen auf, dass es an jedem Sitz individuell einstellbare Leseleuchten und Lüftungsdüsen gibt, was nicht bei jeder Billigairline selbstverständlich ist.
Service und Verpflegung

Jetstar bietet auf allen Flügen eine Auswahl an Speisen und Getränken zum Kauf (Buy-on-Board) an. Im Bordmenü finden sich sowohl warme Gerichte (z. B. Nudel- oder Reisgerichte, Sandwiches) und kalte Snacks (etwa Chips, Schokoriegel) als auch heiße und kalte Getränke inkl. Kaffee/Tee, Softdrinks und Bier oder Wein. Die Preise sind moderat und vergleichbar mit denen anderer Low-Cost-Carrier. Viele Reisende bewerten die Qualität der angebotenen Speisen positiv – das Essen an Bord wird als schmackhaft beschrieben.
Besonders praktisch sind Jetstars Combo-Deals, bei denen man mehrere Artikel im Paket günstiger bekommt. So gibt es zum Beispiel ein Menü-Bundle, bei dem eine warme Mahlzeit plus ein Snack plus ein Getränk zusammen vergünstigt angeboten werden. Auch spezielle Kids-Combos mit Kindermenü und Aktivitätenpaket oder Snack+Getränk-Deals für einen Pauschalpreis sind im Angebot. Es lohnt sich, einen Blick in die Bordkarte zu werfen oder Mahlzeiten bereits im Voraus online zu buchen – oft ist das Vorbestellen etwas günstiger und stellt sicher, dass die Wunschmahlzeit verfügbar ist.
Der Service der Crew wird trotz des Low-Cost-Konzepts meist als freundlich beschrieben. Auf Kurzstrecken ist der Serviceablauf allerdings auf das Nötigste beschränkt (Sicherheitsdurchgang, Verkauf der Verpflegung etc.), was bei günstigen Ticketpreisen zu erwarten ist. Insgesamt erfüllt Jetstar in Sachen Bordservice die Erwartungen: Man bekommt gegen Bezahlung eine vernünftige Auswahl an Essen und Trinken und eine hilfsbereite Crew, aber keinen Full-Service wie bei traditionellen Fluggesellschaften.
Gepäckregelungen

Im günstigsten Tarif (Starter) erlaubt Jetstar pro Passagier ein großes Handgepäckstück (max. 56 × 36 × 23 cm) plus ein kleines persönliches Item, zusammen bis 7 kg Gewicht. Das kleine Item kann z. B. eine Handtasche oder Laptoptasche sein und muss unter den Sitz passen. Gegen Aufpreis lässt sich das Handgepäcklimit erhöhen – auf bis zu 14 kg gesamt (dann darf ein Einzelstück max. 10 kg wiegen). Größeres Gepäck muss als Aufgabegepäck hinzugebucht werden, da im Basis-Tarif keine Freigepäckmenge inbegriffen ist.
Kontrolle des Handgepäcks: In der Praxis wird die Einhaltung der 7-kg-Grenze unterschiedlich streng gehandhabt. Ich wurde zum Beispiel beim Boarding in Singapur (Changi Terminal 4) nicht kontrolliert. Online liest man jedoch auch von strengen Kontrollen, bei denen Übergepäck direkt am Gate nachgezahlt werden musste. Es empfiehlt sich daher, das Handgepäck möglichst im erlaubten Limit zu halten, um zusätzliche Gebühren zu vermeiden.
Sicherheit und Pünktlichkeit

Jetstar gilt als sichere Fluggesellschaft. Sie ist eine Tochter der renommierten Qantas-Gruppe, die weltweit für ihre hohe Sicherheitsbilanz bekannt ist. Jetstar selbst hat eine sehr gute Sicherheitsstatistik und wurde in mehreren unabhängigen Rankings als eine der sichersten Low-Cost-Airlines weltweit eingestuft (u. a. bei AirlineRatings.com). Die Flugzeuge der Flotte (u. a. Airbus A320, A321 und Boeing 787 für Langstrecken) werden regelmäßig gewartet und unterliegen denselben strengen Auflagen wie alle Airlines der Qantas-Gruppe.
In Sachen Pünktlichkeit liegt Jetstar im soliden Mittelfeld der Billigfluggesellschaften. Während manche Abflughäfen (wie z. B. Singapur) sehr zuverlässig sind, kommt es besonders in Australien gelegentlich zu Verspätungen, etwa aufgrund von Wetter oder Verkehrsaufkommen. Auf meiner eigenen Strecke (Singapur – Bangkok) verlief der Flug pünktlich und reibungslos, es gibt aber – wie bei jeder Airline – auch kritische Stimmen zu gelegentlichen Verzögerungen. Wer wichtige Anschlussflüge gebucht hat, sollte daher ausreichend Puffer einplanen – vor allem bei separaten Buchungen.
Abflughäfen in Deutschland, Österreich und der Schweiz

Jetstar ist in Deutschland, Österreich und der Schweiz derzeit nicht mit eigenen Flügen vertreten. Die Fluggesellschaft konzentriert sich auf Verbindungen in Asien-Pazifik und Nordamerika (Hawaii). Entsprechend gibt es keine Abflughäfen in D/A/CH, von denen Jetstar direkt operiert. Reisende aus dem deutschsprachigen Raum können Jetstar-Flüge hauptsächlich im Rahmen einer Asien- oder Australienreise nutzen – zum Beispiel ab Drehkreuzen wie Singapur (Changi), Bangkok, Tokio oder Melbourne, wo Jetstar einen großen Teil ihres Streckennetzes bedient. Von dort aus bestehen zahlreiche Verbindungen zu Urlaubszielen in Südostasien, Ozeanien und darüber hinaus. Wenn du also von Europa aus mit Jetstar fliegen möchtest, müsstest du zunächst zu einem dieser Hubs gelangen und von dort mit Jetstar weiterreisen. Für Trips innerhalb Europas steht Jetstar nicht zur Verfügung, hier dominieren andere Low-Cost-Airlines den Markt.
Fazit: Ist Jetstar eine gute Airline?

Ist Jetstar nun eine gute Airline? Jetstar ist besonders für kürzere Strecken eine empfehlenswerte Wahl. Die Airline bietet überraschend bequeme Sitze mit guter Beinfreiheit und auch die verfügbare Bordverpflegung ist vielfältig und qualitativ solide. Preisbewusste Reisende profitieren von sehr günstigen Tickets und einem insgesamt stimmigen Preis-Leistungs-Verhältnis. Man muss jedoch bedenken, dass bestimmte Extras nicht im Basistarif enthalten sind. Unterhaltung an Bord sucht man vergeblich, und wer viel oder schweres Gepäck mitnehmen möchte, sollte die Zusatzkosten für aufgegebenes Gepäck oder mehr Handgepäck einkalkulieren.
Wer jedoch vorrangig günstig von A nach B kommen will, findet in Jetstar eine sehr gute Option. Die Airline erfüllt ihren Zweck zuverlässig – komfortabel genug für Kurzreisen und dabei unschlagbar im Preis. Für längere Flüge oder höhere Ansprüche an Entertainment und Inklusivleistungen müsste man hingegen Abstriche machen oder auf klassische Airlines ausweichen.




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