Ist Scoot eine gute Airline? - Flug Review
- FlugHotelDeals-Team
- 7. Juli
- 8 Min. Lesezeit
Scoot ist eine Low-Cost-Fluggesellschaft aus Singapur und die Tochtergesellschaft der renommierten Singapore Airlines. Sie wurde 2012 für günstige Mittel- und Langstreckenflüge gegründet. Doch ist Scoot eine gute Airline – besonders in puncto Sicherheit? In diesem Beitrag beleuchten wir die Sicherheitsbilanz von Scoot und schauen uns Streckennetz, Flugzeuge, Service und Tarifdetails genauer an. Außerdem geben wir Tipps zu Gepäck und Tarifen.

Streckennetz und Ziele

Als Low-Cost-Carrier mit Heimatbasis Singapur hat Scoot ein beachtliches Streckennetz aufgebaut. Aktuell (Stand 2025) bedient Scoot über 70 Ziele in 18 Ländern in Asien, Australien/Ozeanien, dem Mittleren Osten und Europa. Schwerpunkt sind Ziele in Südostasien, Ostasien und Australien. So verbindet Scoot zum Beispiel Singapur mit beliebten Urlaubsdestinationen wie Bali (Denpasar), Bangkok, Tokio oder Sydney. Auch innersüdostasiatische Routen (etwa nach Kuala Lumpur, Jakarta, Ho-Chi-Minh-Stadt u.a.) werden geflogen.
Dank der langen Reichweite ihrer Boeing-787-Dreamliner wagt Scoot zudem ausgewählte Langstrecken: So fliegt(e) Scoot in die Europa – beispielsweise nach Athen und zeitweise sogar bis Deutschland (Singapur–Berlin via Athen). Diese Langstrecken werden als kostengünstige Alternative zu den Hauptstrecken der Muttergesellschaft angeboten. In Zukunft will die Singapore-Airlines-Gruppe das Netzwerk von Scoot und SIA enger verzahnen – einzelne Routen könnten an Scoot übergeben werden, um wirtschaftlicher operieren zu können. Als Passagier profitiert man in jedem Fall von einem breiten Angebot an Zielen. Wer z.B. in Bali startet, kommt mit Scoot bequem nach Singapur und von dort weiter zu vielen Destinationen in Asien und darüber hinaus.
Ein Pluspunkt: Obwohl Scoot eine Billigairline ist, können Vielflieger Meilen sammeln. Scoot ist nämlich in das KrisFlyer-Vielfliegerprogramm von Singapore Airlines integriert. Das bedeutet, bei Scoot-Flügen lassen sich KrisFlyer-Meilen und sogar Elite-Statuspunkte gutschreiben. Die Höhe der Meilengutschrift richtet sich bei reinen Scoot-Flügen nach dem Ticketpreis und gebuchten Extras. Für Passagiere, die bereits Mitglied bei KrisFlyer sind, ist dies ein willkommener Vorteil – so sammelt man selbst auf günstigen Scoot-Tickets Punkte für Prämienflüge oder Statusvorteile.
Flotte, Kabine und Sitzkomfort

Scoot betreibt eine junge, moderne Flotte aus Großraum- und Mittelstreckenjets. Für längere Strecken kommen vor allem Boeing 787 “Dreamliner” zum Einsatz, während auf kürzeren Flügen Airbus A320/A321 (teils Neo) sowie seit neuestem Embraer E190-E2 zum Einsatz kommen. Die Durchschnittsflottenalter liegt bei nur ~7 Jahren – deutlich unter dem Branchenschnitt. Moderne Flugzeuge bringen Vorteile: So sind die 787 mit effizienteren, leiseren Triebwerken ausgestattet und bieten höheres Kabinenkomfort (höhere Luftfeuchtigkeit, große Fenster mit elektronischen Jalousien, LED-Stimmungsbeleuchtung etc.).
Gerade auf manchen Kurzstrecken wie Bali-Singapur spielt Scoot einen Trumpf aus: mehr Beinfreiheit dank Widebody-Jets. In der Economy-Class der Boeing 787 beträgt der Sitzabstand ca. 31 Zoll (rund 79 cm) bei 18 Zoll Sitzbreite. Das ist etwas geräumiger als bei vielen eng bestuhlten Schmalrumpfflugzeugen. Zum Vergleich: In Scoots eigenen Airbus-A320 beträgt der Sitzabstand nur etwa 28 Zoll (71 cm), was dem typischen Low-Cost-Standard auf Kurzstrecke entspricht oder leicht darunter liegt. Auch andere Billigflieger (z.B. Jetstar Asia oder Thai Lion Air) haben oft 29–30 Zoll. Der Unterschied ist spürbar: Großgewachsene Passagiere haben in der 787 deutlich mehr Platz für die Beine und Schultern. Scoot ist daher für große Menschen empfehlenswert, weil die größeren Flugzeuge ein etwas komfortableres Platzangebot bieten als die kleineren Jets der Konkurrenz.
Die Sitze an Bord von Scoot sind insgesamt vergleichbar mit anderen Economy-Class-Bestuhlungen: In der 787 Economy herrscht eine 3-3-3 Anordnung (9 Sitze pro Reihe), Polsterung ist okay und es gibt verstellbare Kopfstützen. Jeder Sitz verfügt über einen ausklappbaren Tisch und ein Netz-Taschenfach am Vordersitz zur Aufbewahrung von Kleinigkeiten – praktisch für Getränke oder ein Tablet. Die Sitze lassen sich per Knopfdruck ein Stück nach hinten neigen (Recline-Funktion); dadurch wird allerdings der Platz für den Hintermann etwas enger, was auf langen Flügen zu beachten ist.
Was in Scoots Economy fehlt, sind persönliche Inseat-Entertainment-Bildschirme. Auf den Boeing 787 hat Scoot zugunsten von Gewichtsersparnis und Kostensenkung keine fest installierten Monitore in den Kopfstützen eingebaut. Für Vielflieger auf Langstrecke mag das ungewöhnlich sein – jedoch hat Scoot dafür eine zeitgemäße Lösung parat, die auf Kurzstrecken absolut ausreichend ist.
Bordunterhaltung und Verpflegung

Trotz fehlender Bildschirme müssen sich Passagiere bei Scoot nicht langweilen: Über das Bord-WLAN-Netzwerk bietet Scoot ein kostenloses Inflight-Portal namens "ScootHub" an. Mit dem eigenen Smartphone, Tablet oder Laptop kann man sich an Bord mit ScootHub verbinden. Dort stehen kostenlose Spiele, Musik-Playlists, Leseinhalte (z.B. Reiseartikel) und eine interaktive Flugkarte zur Verfügung. So kann man den Flugverlauf live verfolgen oder sich mit einfachen Spielen die Zeit vertreiben. Auch witzige Features wie "Gift-a-Greeting" (Grußbotschaften an Mitreisende schicken) sind integriert.
Wichtig zu wissen: Dieses Portal bietet Unterhaltung offline im internen WLAN, aber keinen kostenlosen Internetzugang zum Web. Wer richtiges Internet an Bord will, kann kostenpflichtige WLAN-Pakete erwerben – für E-Mails oder Chat ganz brauchbar, aber natürlich nicht im Basistarif inklusive.
Tipp: Auf längeren Flügen sollte man zur Sicherheit ein eigenes Tablet mit Filmen oder E-Books dabeihaben, da Scoots Unterhaltung eher auf kurzen Flügen ausreichend ist. Positiv ist jedoch, dass es an jedem Sitz Strom oder USB geben kann, so dass man eigene Geräte betreiben kann. Zusätzlich befinden sich an jedem Platz die üblichen Leselampen und ein Knopf zum Rufen der Crew in der Armlehne – Standardfeatures, aber praktisch.
Als klassische Low-Cost-Airline bietet Scoot keine kostenlosen Mahlzeiten im Basistarif. Speisen und Getränke an Bord müssen extra gekauft oder vorbestellt werden. Die Bordkarte von Scoot hält jedoch ein ziemlich vielfältiges Angebot bereit. Es gibt warme asiatische Gerichte (z.B. Chicken Biryani, Nudeln, Reisgerichte) – oft auch vegetarische Optionen – sowie westliche Snacks (Sandwiches, Wraps, Chips, Schokoriegel etc.). Softdrinks, Säfte, Wasser, Kaffee/Tee und sogar Bier oder Wein können käuflich erworben werden. Die Preise liegen im üblichen Rahmen einer Fluggesellschaft, wenn auch leicht höher als bei manchen Konkurrenz-Billigfliegern (z.B. AirAsia). Ein Komplett-Menü aus Hauptgericht plus Getränk und kleinem Snack kostet an Bord etwa 15 Singapur-Dollar (rund 10 €) – das galt z.B. für ein Combo-Angebot Chicken-Rice + Softdrink + Snack. Einzelne Snacks wie Chips oder Süßigkeiten bewegen sich um 5–8 S$ (3–5 €).
Tipp: Auf kürzeren Flügen innerhalb Asiens verzichten viele Passagiere auch ganz aufs Essen oder bringen sich einen Snack mit – das ist bei Scoot (wie bei den meisten Airlines) erlaubt, solange es keine frischen heißen Speisen sind. Wer jedoch einen längeren Flug (5+ Stunden) mit Scoot plant, dem empfehlen wir, vorab online ein warmes Essen vorzubestellen. Vorbestellte Menüs haben oft eine etwas größere Auswahl und garantieren, dass das gewünschte Essen verfügbar ist. Für Vegetarier und bestimmte religiöse Ernährungsgewohnheiten (Halal usw.) werden passende Gerichte angeboten, sollte man aber unbedingt im Voraus buchen, da an Bord nur begrenzte Auswahl vorrätig ist.
Der Kabinenservice bei Scoot ist freundlich und pragmatisch. Da es sich um Low-Cost handelt, sind die Flugbegleiter hauptsächlich mit Serviceverkauf und Sicherheit beschäftigt, weniger mit ständiger Betreuung wie bei einer Premium-Airline. Dennoch ist das Personal meist gut gelaunt und hilfsbereit. Insgesamt liefert Scoot in Sachen Bordservice ein solides, zweckmäßiges Erlebnis ohne großen Luxus – genau was man für den günstigen Preis erwartet.
Tarife, Gepäckbestimmungen und Tipps

Scoot bietet verschiedene Tarifklassen bzw. Paket-Angebote, damit Passagiere genau für das zahlen, was sie benötigen. Die Grundkategorie heißt meist „Fly“ oder „Economy Budget“ – das ist der Basistarif zum günstigsten Preis. Im Fly-Tarif ist kein Aufgabegepäck und keine Mahlzeit enthalten – ideal für kurze Trips oder sehr preisbewusste Reisende. Darüber hinaus gibt es aufpreispflichtige Bundles:
FlyBag: beinhaltet zusätzlich zum Flug 20 kg Freigepäck (aufgegeben).
FlyBagEat: beinhaltet 20 kg Aufgabegepäck + eine Mahlzeit (inkl. nicht-alkoholischem Getränk) für den Flug. Dieses Paket spart etwas Geld gegenüber dem Einzelkauf von Gepäck und Essen.
ScootPlus: entspricht der Premium-Economy/Business bei Scoot (früher ScootBiz genannt). Hier sind 30 kg Freigepäck, 15 kg Handgepäck und eine Mahlzeit inkl. Getränk im Preis enthalten. Zudem sitzt man in einem abgetrennten Bereich mit größeren Ledersitzen (2-3-2 Anordnung auf der 787). ScootPlus-Kunden bekommen auch Prioritätsboarding. Für Vielflieger: In Value- und Flex-Tarifen (ähnlich FlyBag/FlyBagEat) gibt es ebenfalls Freigepäck und flexiblere Umbuchungsbedingungen
In jedem Scoot-Tarif ist 1 Handgepäckstück + 1 kleine persönliche Tasche kostenlos erlaubt. Die Handgepäck-Obergrenze liegt bei 10 kg Gesamtgewicht (Economy) bzw. 15 kg (ScootPlus).
Wichtig sind die Maße: Die größere Kabinentasche darf max. 54 cm x 38 cm x 23 cm messen (Länge × Breite × Höhe), damit sie in die Overhead-Fächer passt. Zusätzlich darf man einen kleinen Rucksack/Handtasche (z.B. Laptop-Tasche) mit bis zu 40 cm x 30 cm x 10 cm mitführen, die unter den Vordersitz passen muss.
Tipp: Scoot ist großzügiger als manche andere Billigflieger – 10 kg sind 3 kg mehr als bei vielen europäischen und asiatischen Low-Cost-Airlines. In der Praxis wird das Handgepäckgewicht am Gate oft nicht streng kontrolliert, solange die Tasche nicht offensichtlich zu groß oder zu schwer wirkt.
Aufgabegepäck ist bei Scoot kostenpflichtig, außer in den teureren Tarifen wie FlyBag/Flex oder ScootPlus. Wer im Basistarif reist, kann je nach Bedarf Gepäck dazu buchen – online während der Buchung oder nachträglich bis 4 Stunden vor Abflug. Pakete von 20 kg bis 40 kg stehen zur Auswahl. Die Preise dafür variieren je nach Strecke – z.B. ca. 30-50 € für 20 kg auf regionalen Routen, mehr auf langen Routen. Wichtig: Unbedingt vorab buchen! Sollte man erst am Flughafen feststellen, dass man doch Gepäck braucht oder Übergepäck hat, wird es deutlich teurer. Die Nachzahlung am Schalter kostet oft ein Vielfaches der Online-Gebühr.
Standardmäßig weist Scoot beim Online-Check-in oder am Flughafenschalter zufällige Sitzplätze zu. Wer einen Wunschsitzplatz (Fenster, Gang, vordere Reihen etc.) möchte, kann diesen gegen Gebühr reservieren. Es gibt auch “Scoot-in-Silence” – einen child-free Ruhebereich in der 787 (ein paar vordere Reihen Economy, nur für Erwachsene ab 12) – sowie XL-Seat bzw. Extra Legroom Sitze an den Notausgängen oder Bulkheads. Diese kosten je nach Strecke einen Aufpreis (z.B. ~20-60 €). Für größere Passagiere auf der Langstrecke könnte sich das lohnen, wobei wie erwähnt der normale Sitzabstand in der 787 schon relativ angenehm ist.
Weitere Extras wie ein Boarding-Priority-Pass oder Reiseversicherung lassen sich ebenfalls zubuchen. Hier gilt: überlege, was du wirklich brauchst. Viele Zusatzangebote sind nice-to-have, aber nicht zwingend notwendig.
Sicherheit und Zuverlässigkeit von Scoot

Wenn es um Sicherheit geht, kann Scoot voll punkten. Die Airline hat bislang keine tödlichen Zwischenfälle verzeichnet – sie gilt als unfallfrei. Entsprechend erhält Scoot bei unabhängigen Bewertungen die Bestnote 7/7 in der Sicherheitsbewertung (Stand 2024). Als Teil der Singapore-Airlines-Gruppe profitiert Scoot von hohen Wartungsstandards und strengen Sicherheitskulturen.
Ein bedeutender Meilenstein: Im Jahr 2022 ist Scoot dem Weltluftfahrtverband IATA beigetreten und hat gleichzeitig die anspruchsvolle IATA Operational Safety Audit (IOSA) – einen Branchen-Sicherheitsaudit – erfolgreich bestanden. Diese IOSA-Zertifizierung unterstreicht, dass Scoot die internationalen Sicherheitsstandards in ihren Abläufen erfüllt. Auch externe Rankings bescheinigen Scoot eine herausragende Sicherheitsbilanz. So tauchte Scoot in den letzten Jahren regelmäßig in den Top-Platzierungen des renommierten JACDEC-Sicherheitsrankings auf. Laut einem Bericht der Zeitschrift Stern landete Scoot im weltweiten Sicherheitsranking auf Platz 2 – eine beachtliche Leistung für eine vergleichsweise junge Fluggesellschaft. All diese Fakten zeigen: Scoot ist eine sehr sichere Airline, was für sicherheitsbewusste Fluggäste sicherlich beruhigend ist.
Fazit: Ist Scoot eine gute Airline?

Unterm Strich kann man sagen: Ja, Scoot ist eine gute Airline – insbesondere wenn man auf Sicherheit Wert legt und preisbewusst reist. Die Fluggesellschaft überzeugt mit einer hervorragenden Sicherheitsbilanz (keine Unfälle, hohe Audit-Standards) und als Tochter von Singapore Airlines mit Professionalität im Hintergrund. Das Streckennetz bietet für Reisende im asiatisch-pazifischen Raum und darüber hinaus viele Optionen.
Gerade auf manchen Kurzstrecken punktet Scoot mit komfortableren Großraumflugzeugen (B787) und etwas mehr Beinfreiheit als so mancher Konkurrent. Zudem ermöglicht die Einbindung in KrisFlyer sogar das Meilensammeln auf Billigflügen – ein ungewöhnlicher Vorteil.
Natürlich muss man bei Scoot gewisse Einschränkungen im Vergleich zu einer Full-Service-Airline in Kauf nehmen. Entertainment-Bildschirme fehlen, das Essen kostet extra, und für jedes Zusatzangebot (vom Aufgabegepäck bis zum Sitzplatz) fällt eine Gebühr an. Wer darauf vorbereitet ist und diese Services nach Bedarf vorab bucht, wird jedoch keine bösen Überraschungen erleben. Im Gegenteil, dank klarer Tarife zahlt man wirklich nur, was man nutzt.
Alles in allem hat Scoot einen guten Ruf als zuverlässige und günstige Airline. Gerade sicherheitsbewusste Reisende können beruhigt mit Scoot fliegen – die Airline genießt in Sachen Sicherheit höchstes Vertrauen. Wenn man die eigenen Erwartungen an den niedrigeren Preis anpasst (kein Luxus, aber solider Transport), dann ist Scoot auf jeden Fall eine empfehlenswerte Option für Flüge in Asien und darüber hinaus.
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